Große amorphe Formen schweben auf der Stirnwand des Treppenhauses, ungeachtet der Unterbrechungen durch Böden oder Decken bahnen sie sich ihren Weg vom Erdgeschoss bis hinauf in die sechste Etage. Der Eindruck einer fortlaufenden, zusammenhängenden Malerei wird zudem durch einen hellen Fonds verstärkt, der die Ausdehnung der Wandmalerei im Raum definiert. Ausgangspunkt der Arbeit „She sells sea-shells on the sea-shore...“ sind naturhistorische Schautafeln und Sammlungen des 17. Jahrhunderts. Als einer der ersten trug der Jesuitenpater und Naturforscher Filippo Buonanni eine systematische Darstellungen aller damals bekannter Muscheln und Seeschnecken zusammen. Durch die Betrachtungder vielfältigen Formen und natürlichen Strukturen sollten die Menschen Erkenntnis, aber auch Lust, Freude und Entspannung erfahren. In Anlehnung an dieses barocke Verständnis entwickelt Frauke Dannert für das Treppenhaus der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine bildliche Collage, die Kunstgenuss und Erkenntnis auf spielerische Weise miteinander kombiniert. Die sehr abstrahierten Formen aus Natur, Architektur und Technik erscheinen dabei wie imaginäre Fundstücke, noch gänzlich unerforscht und unerfasst. Das immer wieder erneute Betrachten und Hinterfragen dieser losen Ansammlungvon bunten Farbfeldern soll die Neugier der Mitarbeiter und Besucher anregen, soll die Vorstellungskraft animieren. Spielerisch ist auch der Titel der Arbeit zu verstehen, einen englischen Zungenbrecher, der nicht nur auf die Errungenschaften Filippo Buoannis verweist, sondern auch die Möglichkeit des Scheiterns, des Neuanfangs impliziert, sprachlich wie wissenschaftlich.

Frauke Dannert, 1979 in Herdecke geboren, studierte zunächst an derKunstakademie in Münster, später an der Kunstakademie in Düsseldorfund am Goldsmiths College in London. Frauke Dannert lebt und arbeitet in Köln.

www.frauke-dannert.de